Einen schnellen Internet-Zugang wünschen wir uns alle. Nachdem der Breitband-Universaldienst von der Regierung abgelehnt wurde, müssen Kommunen und Gemeinden nun selbst zusehen, wie sie ihren Bürgern vernünftig schnelles Internet zur Verfügung stellen können. Gerade für kleine und mittlere Orte kann das zum Überlebenskampf werden. Ohne brauchbaren Internetanschuss können mittelständische Unternehmen heute nicht mehr arbeiten; von den fehlenden Einwohnern, die nicht in der “Internet-Wüste” versauern wollen, ganz zu schweigen.
Aber Breitband ist teuer. Für die Internet-Provider stellt sich zuallererst die Kostenfrage: Lohnt sich ein Ausbau der Internet-Verbindungen? Sind genügend Kunden im Einzugsgebiet, welche die Kosten wieder wettmachen? Um nicht völlig auf der Strecke zu bleiben, sind viele Gemeinden dementsprechend bereit, die Arbeiten des Anbieters teilweise per Zuschuß zu bezahlen. Da kommen schnell ein paar hunderttausend Euro zusammen. Aber immerhin heißt das dann, das der Ort endlich an die Datenautobahn angeschlossen wird.
So dachte sich das auch die bayrische Stadt Buch. Hier fand das übliche Auswahlverfahren statt, aus welchem die Telekom als Sieger hervorging. Einziger Nachteil: Nur wenn die Stadt die Arbeiten mit 144.000 Euro bezuschußt, übernähme der Anbieter den Auftrag. Eine Zahlung in dieser Höhe kann der Ort aber nicht allein entscheiden, sondern muß sich von der EU genehmigen lassen. Und das dauert. “Puren Bürokratismus” nannte CSU-Rat Gerhard Unglert diese Vorgehensweise im Interview mit der “Augsburger Allgemeinen“. Mittlerweile wird darüber nachgedacht, sogar einen Fachanwalt einzuschalten, um den Antrag bewilligt zu bekommen.
Egal, wie die Gemeinde sich entscheidet, solange Brüssel nicht “ja” sagt, passiert in Buch nichts in punkto Breitband-Ausbau. Und die Gemeinde wird weiter auf einen schnellen Internet-Zugang warten müssen.