“Mühsam nährt sich das Eichhörnchen.” So könnte man den derzeitigen Stand der Internet-Versorgung in Deutschland beschreiben. Die Bundesregierung gibt selbst zu, das Ziel der Versorgung verfehlt zu haben, und einen Universaldienst, welcher Internet-Anschlüsse gesetzlich vorschreibt, wird es auch nicht geben. Für private Nutzer ist eine langsamer Internetanschluss zwar ärgerlich, aber nicht existenz-gefährdend. Für Betriebe oder auch Gemeinden sieht das dagegen ganz anders aus. Ohne vernünftig schnelles Internet geht hier gar nichts mehr. Das führt jetzt in der Verbundgemeinde Hillesheim in der Eifel zu einer Kooperation der besonderen Art. Hier haben sich der Telekommunikationsanbieter Vodafone und das Energieunternehmen RWE zusammen getan, um sich gegenseitig auszuhelfen. Beim Legen von neuen Leitungen für die Strom- oder Gasversorgung oder notwendigen Erneuerungsmaßnahmen durch den Energiekonzern verlegt RWE gleich die Leerrohre mit, die danach von Vodafone für den Ausbau seines Glasfaser- Breitband-Netzes genutzt werden.
Netz für die Gemeinde
Auf diese Weise steht nach Abschluß der Erdarbeiten und dem Anschließen der Internet-Verbindungen sowohl Privathaushalten als auch Gewerbetreibenden ein schnelles Netz zur Verfügung – ohne Mehrkosten für die Gemeinden. Und für diese kann das lebenswichtig werden. “Viele Gemeinden weisen interessante Gewerbe- und Neubaugebiete aus. Doch wenn hier das Thema Internetanbindung aufkommt, müssen viele Ortsbürgermeister passen. Was dann nicht selten zu einem Abspringen der Interessenten führt”, so RWE-Regionalleiter Michael Dötsch.
Für den Energie-Konzern bedeutet diese Kooperation eine Investition in Zukunftstechnologien wie SmartGrids und SmartHomes, die alle auf einer schnellen Datenverbindung zwischen individuellem Anschluß und Server basieren. Auf diese Weise helfen sich also beide Konzerne gegenseitig – und die Gemeinde profitiert.