Glasfaser hat diverse Vorteile gegenüber dem klassischen DSL Internetanschluss: Es ist schneller, einfacher, und kann auch mit zukünftig zu erwartenden Datenmengen umgehen. Der einzig große Nachteil: Es ist teuer zu verlegen. Weshalb der Ausbau des Glasfaser-Netzes in Deutschland kräftig hinterherhinkt. Nicht mal ein Prozent der deutschen Haushalte surfen mit Breitband Geschwindigkeit per Glasfaser. Der Ausbau des Netzes, das heißt, flächendeckend in Deutschland, würde geschätzt an die 80 Millionen Euro kosten. Das können die Internet-Anbieter nicht stemmen.
Weshalb man jetzt andere Wege geht. In Chemnitz haben die Telekom und der Energieversorger EinsEnergie, mehrheitlich in kommunaler Hand, eine Kooperation vereinbart. Die besagt, daß EinsEnergie Glasfaserkabel in 60.000 Haushalte verlegt und dafür die Baukosten trägt. Im Gegenzug mietet die Telekom dann das Netz vom Energie-Versorger.
Falls die DSL Internet Anbieter den Ausbau des Glasfaser-Netzes ernst meinen, sind sie auf solche Kooperationen angewiesen. Knapp 80 Prozent der Kosten beim Verlegen der Anschlüsse entsteht durch die Tiefbau-Arbeiten. Wenn das Glasfaser gleich mitverlegt wird, braucht die Straße auch nur einmal aufgerissen zu werden, und alle Beteiligten haben etwas davon.
Die Zusammenarbeit in Chemnitz ist die erste dieser Art in Deutschland. Bleibt zu hoffen, daß weitere Internet-Provider nachziehen. Damit könnte dann endlich mehr als nur ein mickeriges Prozent der Haushalte in den Genuß von Breitband-Geschwindigkeiten kommen.