Der Breitband-Ausbau geht voran; Stück für Stück wird eine Gemeinde nach der anderen an die Datenautobahn angeschlossen. Allerdings nicht überall. Nachdem der Breitband-Universaldienst aus der Novellierung des Telekommunikationsgesetzes gestrichen wurde, liegt es an den Anbietern selbst. Sie entscheiden, wo und wann DSL-Anschlüsse gelegt und zur Verfügung gestellt werden können. Der Gesetzgeber überlässt den Ausbau des Breitband-Netzes damit dem Wettbewerb. Das kann mitunter aber auch “nach hinten” losgehen. Dort, wo es nach Ansicht der Internet Anbieter oder Netz-Betreiber nicht wirtschaftlich ist, werden keine Anschlüsse gelegt oder die potentiellen Kunden auf die DSL Alternativ Technologien LTE und Angebote der UMTS Anbieter vertröstet.
Eigene Telekommunikationsgesellschaft schafft Internet Infrastruktur im Sauerland
Zwei Landkreise in Südwestfalen haben den Spieß jetzt umgedreht. Der Hochsauerlandkreis und der Kreis Olpe haben zusammen die “Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen” (TKG SWF) gegründet und bauen sich jetzt ihr “eigenes” Internet. Genauer, die Infrastruktur, welche für den Internet-Zugang nötig ist. Dazu gehören in erster Linie die Netze inklusive Backbone, Verteiler-Stationen und Funkmasten. Die Gesellschaft ist in allen Breitband-Bereichen aktiv: DSL Tarife, Glasfaser / VDSL Internet und mobiler Internet-Zugang gehören alle gleichermaßen zum Portfolio. Gleichzeitig werden die notwendigen Arbeiten von Unternehmen aus der Region durchgeführt, was natürlich Arbeitsplätze sichert. Die TKG SWF tritt selbst jedoch nicht als Provider auf. Nach Fertigstellung der jeweiligen Infrastruktur und Ortsnetze werden diese dann an interessierte Internet-Provider vermietet und somit die Ausgaben für den Ausbau der Netze refinanziert. Etwaige Gewinne werden für den weiteren Netzausbau verwendet.