Das weltweite Internetvolumen steigt unaufhörlich an – die tägliche Datenflut von gesendeten und empfangenen Material erreicht dabei kontinuierlich neue Höchstwerte. Die steigende Zahl von Benutzern und den riesigen Datenmengen benötigt daher mittelfristig mehr Geschwindigkeit, um sich weiterhin im Internet mit höchster Geschwindigkeit zu bewegen. Experten sind sich einig und sehen zweifelsfrei die Zukunft der Datenübertragung im Glasfaser-Netz.
Allerdings schneidet die aktuelle Verfügbarkeit von Glasfaser Anschlüssen in Deutschland im internationalen Vergleich höchstens mangelhaft aus. So hat Deutschland den Anschluss an die neusten Fortschritt der Datenübertragung verpasst oder anders ausgedrückt: die Netzbetreiber hierzulande und die Bundesregierung haben in den letzten Jahren die Notwendigkeit des Glasfaser Netzes übersehen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Deutschland noch nicht einmal im europäischen Top 30 Ranking aller angemeldeten Glasfaseranschlüsse vertreten ist. So genießen heute Menschen in Lettland und der Ukraine die Vorzüge der turboschnellen Glasfaser-Verbindung, während in Deutschland lange Zeit versucht wurde das letzte bisschen Geschwindigkeit der hiesigen Kupfer-Technik herauszuholen. Die DSL-Verfügbarkeit ist fast flächendeckend in Deutschland angestiegen.
Der bundesweite Ausbau des Glasfaser Netzes ist in der Tat nicht günstig und ist mit einem Gesamtvolumen von 93 Milliarden eine sehr große Investition in die Zukunft der deutschen Datenübertragung. Der Netzausbau von Glasfaser steckt bei uns noch in den Kinderschuhen, doch könnte sich das Bild in spätestens 5 Jahren ändern. Es ist also nur eine Frage der Zeit bis auch in Deutschland die Glasfaser-Technik ihren Siegeszug voranschreitet.
Highspeed Datennetz stockt noch
Im europäischen Vergleich hinkt Deutschland noch in der Nutzung des Glasfaser-Netz weit hinterher. Die ulltra schnelle Technik des „fiber to the home“, oder kurz: FTTH, findet sich in deutschen Haushalten mit einem Anteil von 1,2 Prozent aller Netzanschlüsse nur mit einem sehr geringen Anteil wieder. Während Japan und Südkorea ihren Einwohnern mittlerweile eine Netzabdeckung von Glasfaser von über 70 Prozent bietet, macht auch der gesamteuropäische Raum massive Fortschritte beim Ausbau der FTTH Technik. Das FTTH Council Europa vermeldete in den Jahren 2014 und 2015 eine gigantische Zunahme der angemeldeten Anschlüsse in Europa. Skandinavien und das Baltikum hat in den letzten Jahren massiv aufgerüstet und kann mittlerweile schon von einer 40 prozentigen Netzabdeckung in den jeweiligen Staaten profitieren.
Die Bundesregierung hat deshalb Anfang des Jahres 2016 die Schlüsse aus dem langsamen Voranschreiten des hiesigen Netzausbaus mit Glasfaser gezogen. So soll der Ausbau nun um einiges beschleunigt werden, so dass mehr Haushalte in Deutschland von der neusten Technik der Datenübertragung profitieren können.