Schnelles Internet ist toll, das wissen wir alle. Auf und ab im Land werden neue Leitungen verlegt oder Funkmasten aufgerüstet, damit der DSL Internetanschluss zu Hause oder im Büro endlich eine ordentliche Auffahrt auf die Datenautobahn wird. Bislang sind DSL Geschwindigkeiten von 100 Mbit/s das Höchste der Gefühle, was technisch machbar ist. Eigentlich reicht das uns Otto Normalverbrauchern ja auch; bei solchen Transferraten ist Filme online gucken oder mal so richtig abzocken auf der Spielwiese im Netz überhaupt kein Problem mehr.
1.000 Mbit/s Geschwindigkeiten
Es geht aber noch schneller. Das chinesische Unternehmen Huawei hat Ende Dezember letzten Jahres den weltweit allerersten Prototypen für Giga-DSL vorgestellt. 1 Gbit/s – das muß man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen. 1.000 Mbit/s, sowohl im upstream als auch im downstream. Das wirklich besondere daran aber ist: Das ganze funktioniert von vorne bis hinten mit einem Doppel-Kupferkabel. Bislang waren Glasfaser-Kabel die Datenleitungen für den superschnellen Internet-Anschluß. Bis zum Verteiler-Kasten ging damit auch alles gut; nur auf der berüchtigten “letzten Meile” – die Strecke vom Verteiler bis zur Buchse zu Hause – gingen dann die Transferraten verloren. Je länger die Verbindung vom Verteiler bis zum Computer war, desto langsamer wurde die Internetverbindung.
Huawei hat das nun geändert. Mit Technologien wie TDD (time-division duplexing) und ähnlichem werden störende Strahlungen verhindert und so die Daten-Geschwindigkeiten erreicht. Aber auch hier gilt: Kupfer geht nicht unbegrenzt. Die Wahnsinnsraten von 1Gbit/s sind aber immerhin noch innerhalb von hundert Metern zu messen, bis zu zweihundert Meter vom Verteiler gibt es immer noch satte 500 Mbit/s. Jetzt sollen entsprechende Standards für Internet-Zugänge mit Hochgeschwindigkeit entwickelt werden.