Es ist ein bisschen wie ein Zirkelschluss: Je größer die Zahl der (schnellen) Internet-Anschlüsse wird, desto mehr Daten gelangen ins Netz. Bilder vom Urlaub hochladen, Videogames online spielen, Emails verschicken – das alles erhöht den Datenverkehr im World Wide Web ungemein. Aber: Je mehr Daten im Netz zur Verfügung stehen, desto mehr und schnellere Highspeed Internet-Anschlüsse braucht es auch. Sei es zum Telefonieren über den VoIP Anschluss, die Nutzung von IP-TV, Konferenz-Schaltungen oder Filme anschauen – all dies sind Dienste und Anwendungen, die nur mit vernünftigen DSL- und Breitband-Geschwindigkeiten funktionieren.
Die Übertragung der Daten funktioniert überall auf dieselbe Art und Weise. Was auch immer durchs Netz geschickt wird, wird erst einmal in Pakete aufgeteilt. Nach der Reise durchs Internet werden diese Datenpakete auf dem Empfänger-Computer geordnet und wieder zu einer ganzen Datei zusammengesetzt. Diese Aufteilung in Pakete dient eigentlich dazu, Datenverlust zu vermeiden. Sollte eines der Pakete zwischendurch verloren gehen, hat der Empfänger trotzdem noch den Rest der Datei und es ist nicht alles im virtuellen Nirgendwo verschwunden. Wie sich in der Zwischenzeit herausgestellt hat, bleibt es aber leider nicht bei einzelnen Paketen, die unterwegs verloren gehen.
Datenpakete lösen sich in Nichts auf
Der “Internet Traffic Report” (ITR) ist ein Projekt, das weltweit Internet-Geschwindigkeiten misst und indiziert. Dabei wurde festgestellt, daß immer mehr Daten-Pakete unterwegs verloren gehen. Am schlimmsten betroffen ist Asien; hier verschwinden durchschnittlich ein Drittel aller Pakete auf dem Weg durchs Netz. Dieser sogenannte “packet loss” fällt dem normalen Computer-Nutzer selten auf. Bemerkbar macht es sich eher darin, dass das Hochladen einer Website oder einer anderen Datei trotz DSL Internet Anschluss ungemein viel länger dauert – die Information muß wieder und wieder abgefragt und zugeschickt werden, bevor die Datei komplett angekommen ist und angezeigt werden kann.
In Europa liegt der durchschnittliche “packet loss” bei 9 Prozent und hält sich damit in Grenzen. Allerdings hat ITR auch beobachtet, daß über einen längeren Zeitraum betrachtet sich die Zahlen in der Regel eher verschlechtern als verbessern. Die Gründe für den Paket-Verlust im Internet sind noch nicht hinreichend bekannt. Es könnte sein, daß es an zu langen Daten-Leitungen liegt oder an überlasteten Verkehrsknotenpunkten. Da aber von immer mehr schnellen Internet-Anschlüssen immer mehr Daten durchs Netz geschickt werden, ist kaum mit Besserung zu rechnen.