Jetzt geht es ans Eingemachte: Die amerikanische Bundespolizei FBI will im Internet mithören und mitlesen. Zu diesem Zweck sollen diverse Anbieter von internet-basierten Kommunikationsdiensten so genannte “backdoors” für die Ermittlungsbehörden installieren. Das veröffentlichte jetzt das amerikanische Online-Magazin “CNET“.
Zusammengefaßt soll das Ganze so aussehen: Es gibt mehrere große und kleine Anbieter, die Kommunikation jedweder Art übers Internet ermöglichen. Microsoft beispielsweise betreibt Skype für VoIP und Hotmail für Web-Email, Apple hat iChat und Facetime, Google und Yahoo und besonders Facebook haben ihre eigenen Dienste zum Kommunizieren. Nach den Vorstellungen des FBI sollen diese Anbieter nun ihren Quellcode so erweitern, daß Ermittlungsbehörden diese “Hintertür” zum Mithören und Mitlesen nutzen können. Als Begründung gibt das FBI die neuen Technologien an. Früher war es einfacher, Telefonate abzuhören. Heute hat sich die Kommunikation größtenteils vom Telefon ins Internet verlagert. Selbst wenn Ermittler einen entsprechenden Richterbeschluß bekommen, haben sie in der Regel keine Möglichkeit, den auch durchzusetzen. Deshalb sollen die Anbieter es ihnen leichter machen. Es soll auch nicht jeden Kommunikationsdienst treffen; nur solche, die eine bestimmte Nutzer-Zahl haben, sollen zur Erweiterung des Quellcodes verpflichtet werden. Allerdings ist noch unklar, wie hoch diese Zahl sein soll.
Das FBI will die Angelegenheit auch nicht übers Knie brechen. Anstatt die Internet-Industrie mit einem fix und fertigen Gesetzesentwurf vor den Kopf zu stoßen, versucht die Bundespolizei es auf die sanfte Tour. Demnach laufen noch diverse nicht-öffentliche Treffen mit Vertretern von Internet-Firmen und Anbietern. Gleichzeitig werden diese gebeten, nicht gegen einen möglichen Gesetzesentwurf zu argumentieren.