Cisco Systems ist einer der weltweit größten Netzwerk-Ausrüster; Microsoft ist wohl hinlänglich bekannt. Skype ist mit 700 Millionen Nutzern der bekannteste Anbieter von VoIP-Technologie, wenn auch nicht der einzige. Im Herbst letzten Jahres landete Microsoft den größten Coup seiner Firmengeschichte: Der Computer-Hersteller kaufte Skype, für die immense Summe von 8,5 Milliarden Dollar.
Jetzt hat Cisco vor der Europäischen Kommission und dem Europäischen Gerichtshof Beschwerde gegen den Deal eingelegt. Als Begründung gab Cisco an, Miscrosoft wolle Skype künftig nur in seine eigenen Produkte einbauen. Damit wären die Skype-Nutzer für alle Unternehmen, die andere Plattformen anbieten, künftig nicht mehr erreichbar.
Es geht um zukünftige Video-Kommunikation
“Die EU-Kommission hätte ein besseres Zusammenspiel mit anderen Diensten als Bedingung stellen müssen”, argumentierte Cisco-Manager Marthin de Beer, “um zu verhindern, daß ein Unternehmen in der Lage ist, nach Kontrolle über die Zukunft der Video-Kommunikation zu streben.” Nach de Beer’s Vorstellungen sollte Video-Telefonie künftig genauso wie Email funktionieren – ungeachtet der Plattform, des Rechners oder des Betriebssystems. Microsofts Pläne würden dies unmöglich machen. Die Begründung für die Beschwerde ist nicht völlig aus der Luft gegriffen: Trendforscher gehen davon aus, daß in ca. drei Jahren an die drei Milliarden Nutzer etwa eine Million Video-Minuten pro Sekunde durchs Internet schicken. Wer auch immer VoIP-Technologie bzw. deren Anwendung kontrolliert, kontrolliert Video-Kommunikation per se.