LTE ist das neue Zauberwort für den mobilen Internet-Zugang. Superschnell und überall verfügbar, zumindest dort, wo es Mobilfunk-Masten gibt. Denn die neue Technik basiert bekanntlich auf Funk-Technologie. Was sie wiederum so effizient für den Ausbau des Breitband-Netzes in Deutschland macht. Die Masten stehen in der Regel schon und müssen lediglich ein wenig umgerüstet werden. Damit ist LTE allemal günstiger im Aufbau als herkömmliches DSL oder Glasfaser, wofür immer die Straßen aufgegraben werden müssen. Und wenn es nicht schnell genug geht, dann wird meist über den Internet Anbieter geschimpft, der anscheinend alle Zeit der Welt hat. Wie sich nun herausstellt, wird manchem Anbieter damit aber Unrecht getan.
Meist werden Richtfunkfrequenzen genutzt, um die verschiedenen Basis-Stationen des LTE-Netzes miteinander zu verbinden. Bevor Anbieter diese Frequenzen aber für die LTE-Verwendung nutzen können, müssen sie genehmigt werden von der Bundesnetz-Agentur. Und genau da hapert es. Nach Angaben des “Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten” (VATM) bremst die Agentur den Ausbau des LTE-Netzes in Deutschland aus – weil sie mit den Genehmigungsverfahren nicht hinterher kommt. “Derzeit liegen mehrere tausend Anträge zur Genehmigung von Richtfunkstrecken bei der Bundesnetzagentur, die wegen Personalmangels nicht fristgerecht bearbeitet werden können”, so VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner.
Neue Maßnahmen erwartet
Das Problem ist nicht neu – schon Ende letzten Jahres hatte die Bundesnetzagentur zugesagt, mehr Personal einzustellen und eine verbesserte Software zu nutzen, um die Genehmigungen schneller bearbeiten zu können. Laut Gesetz muß ein Antrag für eine solche Genehmigung innerhalb von sechs Wochen beantwortet werden. In der Realität dauert die Bearbeitung teilweise einige Monate.
“Gerade vor dem Hintergrund, daß Politik und Bundeswirtschaftsministerium einen schnelleren Ausbau der Breitbandnetze fordern […], ist es nicht hinnehmbar, daß der staatliche Genehmigungsprozeß als ein Hindernis dem Breitbandausbau entgegensteht” so Grützner. “Hier muß jetzt endlich gehandelt werden.” Der neue Präsident der Bundesnetz-Agentur, Jochen Homann, soll nun eine schnelle und pragmatische Lösung für das Problem finden.