Beim schnellen Internet Anschluss geht die Diskussion meist um die DSL-Technik: Glasfaser oder DSL? Beides hat seine Vor- und Nachteile, DSL Kosten und Internet Verfügbarkeit spielen hier eine Rolle genauso wie die Internet Geschwindigkeit. Aber für manche Regionen in der Republik hört sich diese Debatte fast wie ein schlechter Witz an. Während anderswo immer mehr Anschlüsse für die nächst-schnelleren Internet-Zugänge gelegt werden, wären die Gemeinden und Kommunen in den so genannten “weißen Flecken” schon froh, wenn sie überhaupt einen Zugang zum Internet hätten. Von einem schnellen ganz zu schweigen.
So wie in der Altmark in Sachsen-Anhalt. Die Landkreise Salzwedel und Stendal sind flächenmäßig genauso groß wie das Saarland und Luxemburg zusammen; sie sind aber auch die am dünnsten besiedelten Kreise im Bundesland. Eigentlich hat die Region aber einen Vorteil gegenüber den anderen “weißen Flecken”: Im Landkreis Salzwedel sind bereits Hauptleitungen mit Glasfaser verlegt. Es fehlt lediglich die “letzte Meile“, das Verbindungsstück vom Hauptverteiler zum Hausanschluss.
Zweckverband für Glasfaser Internet
Aber was eigentlich ein Vorteil sein sollte, gestaltet sich gerade hier zum Nachteil. Kein Unternehmen will die Investitionen in Glasfaser übernehmen. Für die üblichen Internet Anbieter lohnen sich die Ausgaben einfach nicht, die vielen kleinen und mittleren Orte anzuschließen. “Ein Marktversagen”, nennt es der Salzwedeler Landrat Michael Ziche. Und die Altmark bleibt außen vor.
Um das zu ändern, wird Mitte des Jahres ein Zweckverband gegründet. Die Landkreise, Städte und Gemeinden der Region schließen sich zusammen, um den restlichen Ausbau des Glasfaser-Netzes selbst in die Hand zu nehmen. Der Zweckverband will die Leitungen jedoch nur fertig stellen; danach können sie von DSL-Anbietern gepachtet werden. Eine Altmärker Besonderheit: Nach zwei Jahren wird das Netz dann freigestellt; die Kunden können sich also ihren Provider völlig frei aussuchen. Finanzieren will der Zweckverband das Vorhaben über Kredite und mögliche Fördermittel vom Land; immerhin 95 Millionen Euro müssen hier zusammen kommen. Bis zum Ende des Jahres sollen aber die ersten Baumaßnahmen bereits begonnen haben.