Die Gesamtzahl der in Deutschland registrierten DSL-Anschlüsse ist erstmals seit vielen Jahren des Anstiegs rückläufig. DSL als Synonym für Breitband-Internetzugänge wird zunehmend von Alternativen wie Kabelanschlüssen und dem mobilen Internet abgelöst.
Am Markt der Breitband-Internetzugänge setzt sich eine immer stärkere Diversität durch. 2012 ist die Gesamtzahl der DSL-Verträge erstmals zurückgegangen. Internetnutzer surfen zunehmend über Kabelanschlüsse. Dies verrät der aktuelle Jahresbericht der Bonner Bundesnetzagentur. Insgesamt nimmt die Anzahl der Internetzugänge jedoch weiterhin zu, wobei der Smartphonebereich gegenwärtig die stärksten Zuwächse zu verzeichnen hat.
DSL-Anschlüsse sind noch immer stark verbreitet
In der Summe waren im letzten Jahr 28 Millionen Anschlüsse mit Breitband-Qualität bei der deutschen Bundesnetzagentur registriert. Von diesen 28 Millionen zählte der DSL-Sektor 23,3 Millionen, das heißt, er nimmt immer noch eine Mehrheit von 83 Prozent in Anspruch. Im Jahr zuvor waren es jedoch noch 23,5 Millionen. Die Anzahl der schnellsten Zugänge stieg um 22 Prozent (800.000) auf nunmehr 4,4 Millionen. Als Vergleichspunkt sei genannt, dass die Zahl der Telefonanschlüsse zurückging: Sie sank leicht von 38,0 auf 37,7 Millionen.
Als schnelle Internetzugänge gelten Verbindungen ab einem Megabit Transfer pro Sekunde. Sie sollen für 99,5 Prozent aller Haushalte verfügbar sein. Die überwiegende Zahl der 4,4 Millionen Hochgeschwindigkeits-Zugänge erreicht sogar über 50 Megabit pro Sekunde.
Deutsche Verbraucher surfen mit geringen Geschwindigkeiten
Allerdings zeugt der Bericht auch von einer relativ geringen Nachfrage nach hohen Geschwindigkeiten. Fast zwei Drittel der Internetnutzer surfen noch mit weniger als zehn Megabit pro Sekunde. Nur jeder zehnte Nutzer, welcher einen der schnellsten Zugänge nutzen könnte, bucht ihn auch tatsächlich. Die Gesamtzahl der Internetzugänge steigt mittlerweile nur noch moderat. Andererseits werden die bisherigen Anschlüsse immer intensiver genutzt. Das gesamte Transfervolumen hatte einen deutlichen Anstieg zu verzeichnen. 2012 wurden insgesamt 4,3 Milliarden Gigabyte an Daten versendet.
Die herkömmlichen Telefonanschlüsse werden hingegen immer seltener genutzt. Die Gesamtzahl von Gesprächseinheiten der Festnetzanschlüsse sank auf 178 Milliarden. Die Nutzer wichen immer mehr auf Möglichkeiten der Internettelefonie aus. Möglicherweise schuldet sich dieser Umstand ein wenig auch dem Angebot: Viele Dienstanbieter nutzen keine Telefonleitungen mehr, sondern setzen auf IP-Telefonie. Hier liegt die Gesamtzahl bei 45 Milliarden Gesprächseinheiten.
Die höchsten Wachstumsraten hat der Mobilfunksektor vorzuweisen. Insgesamt sind in Deutschland 113 Millionen Anschlüsse gemeldet, woraus folgt, dass viele Konsumenten mehrere Anschlüsse nutzen. Die über das Funknetz ausgetauschte Datenmenge betrug 2012 etwa 140 Millionen Gigabyte. Darüber hinaus wurden Gespräche im Umfang von 110 Milliarden Minuten geführt, was eine Zunahme von etwa 2,5 Prozent bedeutet. Die Anzahl der versendeten Kurznachrichten, wie etwa mit kreativen Inhalten von www.smstraum.de, stieg von 54,9 Milliarden im Jahr 2011 auf nun 59,1 Milliarden.