Kommunikationsverträge, egal ob für zu Hause oder unterwegs, werden nach wie vor meist für einen Zeitraum von mindestens 24 Monate abgeschlossen. Die Internet- und Festnetzanbieter profitieren dabei vor allem vom konstanten Zahlungsstrom und der sich ergebenden Planungssicherheit. Verbraucher erhalten im Gegenzug oft stark subventionierte Endgeräte wie WLAN-Router, Modem oder Telefonanlage. Neben den genannten Vorteilen haben 24-Monats-Verträge aber auch Nachteile, insbesondere für den Kunden. Eine flexible Reaktion auf geänderte Lebensumstände ist hier in der Regel nicht ohne weiteres möglich. Zudem fallen bei monatlich kündbaren Internetanschlüssen ohne feste Laufzeit oft höhere Kosten für Bereitstellung des Anschlusses und die zum Teil obligatorische Hardware an (vgl. www.dsl-ohne-mindestvertragslaufzeit.net).
Monatlich kündbare Internetverträge von congstar und O2
Die DSL-Technik hat sich mittlerweile als kostengünstiger Internetzugang bewährt. Monatlich kündbare Verträge gibt es hier bei den Unternehmen congstar und O2 (eine Marke der Telefónica Germany GmbH & Co. OHG). Die Tarife beider Anbieter haben lediglich eine Kündigungsfrist von zwei bzw. vier Wochen, so dass der Telekommunikationsvertrag praktisch jederzeit beendet werden kann. Sowohl congstar als auch o2 vermarkten DSL Anschlüsse mit bis zu 16000 KBit/s und VDSL Anschlüsse mit bis zu 50000 KBit/s Downloadrate. Bei congstar gibt es VDSL Anschlüsse dabei erst seit September 2012. Ein Telefonanschluss (mit Minutenabrechnung) ist bei allen Tarifen bereits im Angebot enthalten. Zum Produktportfolio der beiden Provider gehören zudem Pakete inklusive Internet- und Festnetz Flatrate. Ebenfalls ohne 24-Monats-Vertrag erhältlich sind die Tarife von 1&1. Die Kündigungsfrist beträgt hier 3 Monate, so dass das 1&1 Angebot nicht ganz so flexibel nutzbar ist. Eine kostengünstige, aber nicht ganz so schnelle Alternative zu flexibel nutzbaren DSL Anschlüssen ist der Internetzugang über das Mobilfunknetz (UMTS/HSDPA). Erhältlich sind entsprechende Internetanschlüsse ohne feste Vertragslaufzeit unter anderem bei Klarmobil, Maxxim oder blau.de. Telefonieren können UMTS Internetnutzer ebenfalls über das Mobilfunknetz (parallele Nutzung über separate SIM-Karte möglich). Bei nach tatsächlichem Verbrauch abgerechneten Prepaid-SIM-Karten werden je nach Anbieter Minutenpreise zwischen 6 und 15 Cent in Rechnung gestellt. Feste Vertragslaufzeiten gibt es bei Prepaid-Angeboten in der Regel nicht.
Telefonanschlüsse ohne feste Bindung
Während Verbraucher bei Internet und Festnetz Komplettpaketen die Wahl zwischen mehreren Anbietern ohne feste Vertragslaufzeit haben, gestaltet sich die Situation im Bereich reiner Telefonanschlüsse etwas anders. Die deutsche Telekom als ehemaliger Monopolist und nationaler Marktführer bietet zumindest noch einen reinen Telefonanschluss ohne Mindestvertragslaufzeit an. Der Telekom Tarif Call Plus kostet monatlich 18,95 Euro und hat eine Kündigungsfrist von lediglich sechs Werktagen. Anrufe in Fest- und Mobilfunknetze werden hier zusätzlich in Rechnung gestellt (Minutenabrechnung). Für einen analogen Festnetzanschluss inklusive Telefon-Flatrate (ohne DSL/Internet) berechnet der Bonner Konzern im Tarif Call Comfort mindestens 29,95 Euro Grundgebühr. Die Mindestlaufzeit des Vertrages beträgt hier 12 Monate (1 Monat Kündigungsfrist). Beim direkten Wettbewerber Vodafone gibt es eine über das Mobilfunknetz realisierte Festnetz-Alternative bereits für 9,95 Euro . Der entsprechende Tarif Vodafone Zuhause FestnetzFlat hat zwar eine Vertragslaufzeit von zwei Jahren, dafür sind aber alle Anrufe ins deutsche Festnetz bereits im Preis enthalten. Realisiert wird der Tarif über das D2 Mobilfunknetz des Düsseldorfer Anbieters. Damit Freunde und Bekannte den Anschluss zu Festnetzkonditionen anrufen können wird hier eine zusätzliche Festnetzrufnummer aufgeschaltet. Innerhalb des Zuhause-Bereichs, welcher eine Ausdehnung von bis zwei Kilometern erreicht, können Kunden damit kostengünstig telefonieren und auch angerufen werden. Ob die Vorteile des vergleichsweise teuren, dafür aber kurzfristig kündbaren Telekom Angebots überwiegen oder der günstige Preis des Vodafone Tarifs das kaufentscheidende Argument liefert, hängt von den persönlichen Präferenzen und Prioritäten des Kunden ab. Bedenken sollten Neukunden aber auch die einmalig anfallenden Kosten. Beim Telekom Call Plus Tarif sind dies immerhin 69,95 Euro für einen Neuanschluss. Bei der Vodafone Festnetz Flat fällt lediglich eine Anschlussgebühr in Höhe von 29,99 Euro an.
Eine Alternative zu klassischen Internet- und Festnetzanschlüssen gibt es mittlerweile vielerorts über das Kabelnetz. Monatlich kündbare Tarife gibt es hier allerdings nicht. Die Mindestlaufzeit bei Kabel Deutschland, Unitymedia und Co. beträgt zwischen 12 und 24 Monaten.
Harrie:
Meine Tochter studiert für 5 Monate in Münster. Sie kommt aus Holland. Wir suchen ein billiges WLAN für sie und ihre Freundin.