Die Schweizer machen’s vor: Laut einem Bericht im “Tagesanzeiger” werden in Zukunft werden sämtliche Telefonate der Bundesverwaltung der Schweiz übers Internet geführt. Voice over IP (VoIP) heißt das Zauberwort, und die Schweizer sind begeistert davon. Anstatt per Festnetzanschluss an den Schreibtisch gebunden arbeiten zu müssen, können nun Telefonate per Computer von überall geführt werden. Der Computer muß dabei ja nicht am Arbeitsplatz stehen. Ein Smartphone oder der Notebook zu Hause tun es ebenso.
Bereits im vergangenen Jahr lief ein Testverfahren mit 400 Angestellten, welche von der Idee wirklich angetan waren. VoIP, also Telefonie übers Internet, ist aber nicht das Einzige, was der Schweizer Bund mit dem neuen System verwirklichen will. Es geht im Großen und Ganzen darum, daß Mitarbeiter unabhängig von ihrem Standort und dem benutzten Computer ihrer Arbeit nachgehen können. Sei es von zu Hause aus oder von unterwegs. VoIP ist nur ein Teil der Umstrukturierung, hinzu kommen Video-Konferenzen, “shared desktop”-Technologien und anderes. Gleichzeitig werden Emails, SMS und Telefonate künftig zentral gespeichert und sind somit ebenfalls von überall her abrufbar.
Technologiesprung in der Verwaltung
Den Verantwortlichen ist durchaus klar, daß die Umstellung nicht ganz einfach wird: “Wir reden hier von einem Technologiesprung, vergleichbar mit der Einführung des Internets oder des E-Mails”, so Anand Jagtap vom Eidgenössischen Personalamt. Aber: “Wir können nun Lösungen anbieten, mit denen sich Privatleben und Arbeit viel besser vereinbaren können.” Und das hat doch auch seine Vorteile. Fürs erste ist ein zweistelliger Millionenbetrag für die Umstellung auf das neue Kommunikationssystem vorgesehen. In drei Jahren sollen alle Arbeitsplätze des Bundes dementsprechend aufgerüstet sein. Allerdings hofft die Bundesverwaltung auch, durch den Wegfall der veralteten Festnetz-Struktur jährlich 6 Millionen Franken einsparen zu können.